Sr. Mag. Maria Maxwald

Don Bosco Schwestern
Linzer Straße 98, 4840 Vöcklabruck

Die Zeit vor dem Ordenseintritt

Aufgewachsen bin ich zusammen mit meinen vier Brüdern und meiner Schwester am Haumerhof in Obernathal1, wo meine Eltern die Landwirtschaft führten.

Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Ohlsdorf absolvierte ich die dreijährige Fachschule für wirtschaftliche Frauenberufe in Vöcklabruck. Aufgrund der damals noch nicht vorhandenen Schulbusverbindung war damit ein Aufenthalt im Internat verbunden.

Beides – Schule und Internat – haben mir sehr gut getan.  Es war die Zeit, in der ich aus meinem Kinderglauben herausgewachsen bin und in einer Gemeinschaft von jungen Menschen erfahren durfte, wie lebendig und tragend Glauben sein kann. Es waren auch die Jahre, in denen ich mich erstmals zu fragen begann, ob das Ordensleben nicht auch etwas für mich wäre.

Zeit der Krise und Entscheidung

Ganz nahtlos war der Weg von der Schule in die Ordensgemeinschaft aber nicht. Auch wenn ich mir am Ende der dritten Fachschulklasse darüber im Klaren war, dass mein Weg zu den Don Bosco Schwestern führe sollte, so musste diese Gewissheit scheinbar noch einer Prüfung unterzogen werden.

Die zwei darauf folgenden Jahre in der Bildungsanstalt für Erzieher forderte mich unter vielerlei Gesichtspunkten heraus. Nicht zuletzt wurde auch mein Glaube zutiefst erschüttert. Vieles von dem, was mir selbstverständlich war, zerbrach. Das hatte nichts mit der Schule selber zu tun, sondern mit einer freikirchlichen Gruppe, die ich damals kennen gelernt hatte.

Und irgendwann konnte ich mir überhaupt keine Zukunft mehr vorstellen: Nicht als Single, aus Angst vor dem Alleinsein. Nicht als Ordensfrau, aus Angst vor dem Gehorsam. Und auch nicht als Ehefrau, weil ich bei aller Faszination für diese Lebensform im Tiefsten spürte, dass sich mich nicht ausfüllen würde.

Letztendlich aber, durch die klaren Worte eines mir bekannten Priesters, ging mir auf, dass ich vor einer Entscheidung davonlief, die im Herzen schon gereift war: Das Ja zum Leben in einer Ordensgemeinschaft.

Die Zeit im Orden….

Auf zwei Jahre Orientierungszeit in Innsbruck folgten zwei Jahre Ordensausbildung im internationalen Noviziat in Castelgandolfo/Italien. Nach der Rückkehr in die heimatliche Provinz hatte ich die Möglichkeit die Matura nachzuholen, ein Jahr Erzieherpraxis zu machen und dann an die Uni Innsbruck Deutsch und Religionspädagogik zu studieren.

An der BHAK Vöcklabruck absolvierte ich das Unterrichtspraktikum, war dann ein Jahr lang pädagogische Mitarbeiterin im Jugendbildungshaus der Salesianer in Wien und bin seither wieder in Vöcklabruck tätig – als Lehrerin und Leiterin der Hausgemeinschaft.

….und warum mich dieses Leben noch immer fasziniert

Eine Schülerin fragte mich einmal ganz erstaunt, ob man denn mit Gott „eine Beziehung“ haben könnte. „Natürlich!“ gab ich zur Antwort. Und so ist es auch. Das Christentum an sich lebt aus der Beziehung zwischen Gott und den Menschen und das Ordensleben tut dies von seiner Struktur her in einer noch viel ausdrücklicheren Weise.

Das Leben als Ehelose fordert nicht nur heraus, es fasziniert auch. Ich finde se schön, mich mit meiner ganzen Sehnsucht Gott hinzuhalten, um von ihm her immer wieder „Fülle des Lebens“ zu erfahren. Das Leben im Gehorsam fasziniert mich, weil die Grundhaltung des Hörens meinem Dasein immer wieder eine neue Richtung gibt.

Vieles ist in meinem Leben möglich geworden, weil ich mich aufs Horchen eingelassen habe. Und Armut hat Freiheit zum Ziel. Ein Leben nach diesen drei evangelischen Räten ist immer auch ein Leben mit der eigenen Bruchstückhaftigkeit, aber es ist schön, ein bedeutsames Ziel vor Augen zu haben. Und weil mich all das lebendiger und bunter macht, liebe ich diese Leben.

Maria.maxwald@donbosco.at

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