Römerkirche Aurachkirchen
Die „Römerkirche“ Aurachkirchen
„Als römischer Wachturm erbaut im Jahre 9 vor Christus“, so war es an der Südwand der Filialkirche bis zur großen Restaurierung und der archäologischen Untersuchung 1968 zu lesen. Von einer Generation auf die andere wurde seit über 100 Jahren die Geschichte weiter gegeben, dass aus einem „mehrgeschossigen Wachturm“ an einer nahe vorbei führenden römischen Salzstraße (Rittham – Tiefenweg) entstanden sei. Die romanische Halle wurde nach dem Stil des Netzrippengewölbes zu schließen am Ende des 15. Jahrhunderts durch den spätgotischen Chor erweitert. Darauf weist auch die gefundene Bauinschrift „1472“ hin.
Hinweise für Besucher: In den Monaten April bis Oktober ist die Kirche an Samstagen und Sonntagen geöffnet. Sonst ist der Besuch nach vorheriger Anmeldung unter der Tel.-Nr.: 07612 / 47555 oder 47573 möglich.
BEDEUTUNG: Da in Österreich nur wenige romanische Bauwerke am Land erhalten geblieben sind, ist Aurachkirchen als eine der besterhaltenen romanischen Dorfkirchen Österreichs zu bewerten. Durch die Umbauten im Jahre 1968 und 2003 (Holzdecke des Langhauses) ist es gelungen, den gotischen Chor und das romanische Langhaus zu einer eindrucksvollen Raumeinheit zu verbinden.
Dieses Gotteshaus ist nicht zuletzt dank seiner wertvollen Einrichtungsstücke eine der sehenswertesten Landkirchen Oberösterreichs, an dem kein Besucher achtlos vorübergehen sollte. Zudem besitzt die Kirche eine ausgezeichnete Akustik und bietet sich deshalb für Kirchenkonzerte bestens an.
ORTSGESCHICHTE – BESITZRECHT: Der erste urkundlich erwähnte Name „Aurach“ ist nach der Ortsnamenforschung um das Jahr 1130 anzusetzen. Seit dieser Zeit sind auch die Reichsministerialien „de Urahe“ als Grundbesitzer in Aurach anzunehmen. Sie fanden scheinbar unter der heutigen Kirche Ende des 12. Jahrhunderts ihre letzte Grablage. Exakt scheint erstmals 1345 im Testament des damaligen Gmundner Pfarrers der Name Aurach auf. Die Kirche wird als Filiale von Gmunden – ebenso wie Ohlsdorf – bezeichnet. 1544 erfahren wir von einer Messe in der „Zuekirchen Aurach“. Die baufällige Kirche wurde 1816 laut einem Kauf- und Verkaufskontrakt von den Bewohnern der Ortschaft Aurach um 600 Gulden und 30 Kreuzer von der „Vogtey Grafschaft Orth“ gekauft, um sie vor dem Abbruch zu retten. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Kirchengebäude als „Gotteshaus“ wieder reaktiviert und die alte Glocke (1816 nach Ohlsdorf gekommen) 1969 zurückgekauft. Mit dieser Neubesinnung auf die alte Kirche dürfte auch der Ortschaftsname in „Aurachkirchen“ (1869 erstmals genannt) umgewandelt worden sein. Im Juni 1994 ist das Gotteshaus in den Besitz des Kirchenerhaltungsvereins übergegangen. Der Pfarrer von Ohlsdorf ist Rektor der Kirche.
Die Innenausstattung der Kirche birgt große Kostbarkeiten:
Die beiden Statuen der hl. Barbara und der hl. Katharina sind spätgotisch (ca. 1500) und die Gruppe der hl. Anna Selbdritt (Foto hl. Anna und die Gottesmutter mit dem Jesuskind) soll aus der Werkstatt Lienhart Astl stammen (ca. 1520) Auch das große Triumphbogenkreuz stammt aus dieser Zeit. Der barocke Hochaltar und die Kanzel ergänzen die Einrichtung.
Da in Österreich nur wenige romanische Bauwerke erhalten geblieben sind ist Aurachkirchen als eine der besterhaltenen romanischen Dorfkirchen Österreichs zu bewerten. Durch den Umbau des Jahres 1968 (Holzdecke des Langhauses) ist es gelungen den gotischen Chor und das romanische Langhaus zu einer eindrucksvollen Raumeinheit zu vereinen. Dieser schöne Kirchenraum ist nicht zuletzt dank seiner wertvollen Einrichtungsstücke eine der sehenswerten Landkirchen des südlichen Oberösterreichs, an der kein Besucher achtlos vorübergehen sollte. Zudem besitzt die Kirche eine ausgezeichnete Akustik und bietet sich deshalb als Konzertraum bestens an.
Eine weitere Einmaligkeit dieser Filialkirche ist die so genannte „Merowinger-Glocke“ im Dachreiter mit einer ursprünglich als merowingisch gedeuteten Inschrift am Schlagring. Dies stellt glockengeschichtlich eine Einmaligkeit dar. Die schlanke Glockenform und die Inschrift auf der Schulter deuten in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. (1280) In Spiegelschrift verkehrt steht hier in mittelalterlicher Kursivschrift eine lat. Antiphon zum Benediktus der Oktav des Weihnachtsfestes: „Mirabile misterium declaratur hodie…“ (ein wunderbares Geheimnis wird heute verkündigt…) Der eingeritzte lat. Text gibt der Forschung noch einige Rätsel auf.
Eines steht aber fest, die Glocke ist eine der ältesten im deutschen Sprachgebiet.